1967: Regionalliga, Fußballfieber, Abschied
Mit diesem Spieleraufgebot startete die TSG in die Regionalliga-Saison 1967/ 68
Rolf Eberle, Lorenz Fischer, Jürgen Franke, Otto Gerschek, Karl Grötzinger, Günter Kerl., Manfred Kluth, Hannes Kocher, Klaus Köngeter, Hans Krauss, Ernst Kress, Kurt Raubacher, Kurt Rieger, Gerhard Rieger, Siegfried Seifert, Werner Weingärtner, Ernst Werner, Manfred Will.
Ganz Backnang im Fußballfieber
Ganz Backnang fieberte dem Beginn der Regionalliga-Saison entgegen. Zum Auftakt hatte die Sanzenbacher-Elf den FSV Frankfurt im Etzwiesenstadion zu Gast. Vor rund 6.000 Zuschauern trennte man sich mit einem gerechten 1:1 Unentschieden. Damit hatte man den ersten Punkt im Kampf um den Klassenerhalt ergattert. Das nächste Spiel führte die TSG-Mannschaft zum Mitaufsteiger Jahn Regensburg. Sage und schreibe 12.000 Fußballanhänger sahen diese Partie, die mit einer 2:2 Punkteteilung endete. Den ersten Sieg im bezahlten Fußball gab es im anschließenden Heimspiel gegen Opel Rüsselsheim. Durch zwei Tore von Manfred Kluth sowie einen Treffer durch Rolf Eberle gewann man diese Begegnung vor erneut fast 6.000 Zuschauern mit 3:1 Toren. Die erste Niederlage setzte es zwei Wochen später im heimischen Etzwiesenstadion gegen Waldhof Mannheim. Beim knappen 2:1 Erfolg hatte der heutige Zweitligist allerdings sehr viel Glück auf seiner Seite. Einen erneuten Besucherrekord unter dem Viadukt gab es am 12. Spieltag. Die Stuttgarter Kickers zogen nicht weniger als 8.000 Zuschauer an. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleichstreffer durch Karl Grötzinger witterten die Gastgeber noch Morgenluft gegen den hohen Favoriten. Am Ende hatten die Gäste der TSG-Elf beim 5:1 Sieg keine Chance gelassen. Weitere Niederlagen warfen die Schützlinge von Trainer Hermann Sanzenbacher nach Abschluss der Vorrunde auf den letzten Tabellenplatz zurück. Der Klassenerhalt war damit fast nicht mehr zu schaffen. Was viele TSG-Fans zu diesem Zeitpunkt schon ahnten, wurde letztlich traurige Tatsache: nach einem torreichen 3:3 Unentschieden im letzten Saisonspiel beim Mitabsteiger SV Wiesbaden mußte die TSG wieder den Weg in die 1. Amateurliga antreten.
Regionalliga ade
Für großen Katzenjammer war nach dem Abstieg keine Zeit, hatte man sich doch den sofortigen Wiederaufstieg zum Ziel gesetzt. So stand es zumindest in der Presse, die am 18.Mai 1968 in einem Artikel auch auf die Finanzen des ehemaligen Regionalligisten eingegangen war. Darin hieß es unter anderem: “Finanziell sind die Backnanger gut über die Runden gekommen, obwohl die Vertragsspielermannschaft monatlich rund 13.500,- DM verschlang. So zahlte Backnang seinen Spielern ein Grundgehalt von 160,- DM im Monat plus 10,- DM pro Einsatz. Für jeden gewonnenen Punkt gab es 75,- DM Prämie. Der gut beschäftigte Spieler kam so im Regionalliga-Jahr auf ein zusätzliches Monatseinkommen von rund 350,- DM." Dies sind Zahlen, die heute einem Oberligaspieler nur ein müdes Lächeln entIocken können. Jedoch: Die Zeiten haben sich geändert. Das Gehaltsgefüge in der Arbeitswelt ist ein anderes und auch die Ansprüche sind gestiegen. Früher gab es für den Sportbegeisterten nur die Alternativen Fußball oder Turnverein. Heute reicht die Palette von Golf über Tennis bis hin zum Mountain Bike. Ehemals exotisch anmutende Sportarten, die in der heutigen Zeit fast jeder ausüben kann.
Die Bilanz im Profijahr
Bei der Generalversammlung im Mai 1968 zog man Bilanz. Als sehr positiv bewertete man damals den Zuschauerzuspruch im Regionalligalahr. Insgesamt 50.000 Zuschauer passierten bei Pokal- und Punktespielen die Kassenpforten im Etzwiesenstadion, was einem Schnitt von über 3.000 Fußballfans pro Heimspiel gleich kommt. Imponierende Zahlen, die den jungen Leser dieser Chronlk überraschenwerden und die Herzen der älteren TSG-Fans sicherlich höher schlagen lassen. Die anschließenden Wahlen brachten wenig Veränderungen. Ernst Schleicher der wieder eingesprungen war, wurde in seinem Amt als 1.Vorsitzender bestätigt, ebenso Eckard Eisenbraun als dessen Stellvertreter. Neuer Spielausschußvorsitzender wurde Hermann Wahl, Richard Klein wurde zum Stellvertreter gewählt. Trainer Hermann Sanzenbacher wurde als Trainer offiziell verabschiedet und Hans Eberle als neuer Coach der ersten Mannschaft vorgestellt.